Auf unserer Lateinexkursion vom 5. – 6. Juni 2023 nahm ich im Römer- und Bajuwarenmuseum am Projekt „Religion“ teil. In diesem Projekt ging es unter anderem auch um die Verehrung der Göttin Fortuna.
Da die Römer einer polytheistischen Religion angehörten, glaubten sie an viele Götter. Nicht nur Jupiter, Juno oder Minerva brachten sie regelmäßig Opfer, sondern auch zu Ehren der Glücks- und Schicksalsgöttin Fortuna fanden Opferzeremonien statt. Diese haben wir mit einem Kuchenschaf nachgespielt. Im alten Rom lief diese Zeremonie wie folgt ab: In den Tempeln, die Fortuna geweiht waren, stand ein Altar und darauf lagen Tiere oder andere Gaben, welche geopfert werden sollten. Die Hoffnung war, die Göttin mit diesem besonderen Vorgehen gnädig zu stimmen und ihre Gunst zu erlangen.
Als wir diese Zeremonie nach der Führung durch das Museum in Kipfenberg nachspielten, wurden zuerst die verschiedenen Rollen vergeben und die dazugehörigen Gewänder ausgewählt. Wir zündeten den Weihrauch an und liefen um unsere Opfergabe, ein Kuchenlamm, herum. Dabei sangen alle immer wieder die Worte „Oh Fortuna“ und dabei wurden wir von Musikanten mit traditionellen Instrumenten, wie Trommeln, Holzflöten oder Rasseln begleitet. Nachdem sich alle in der richtigen Reihenfolge aufgestellt hatten, begann der Priester das Schaf zu untersuchen und freizugeben. Das Schaf wurde mit Weihrauch behandelt, betäubt sowie mit Blut übergossen (bei uns Kirschgrütze) und abschließend mit Salz (bei uns Zucker) also mit „mola salsa“ bestreut. Zwischendurch wurde eine lateinische und deutsche Predigt gehalten. Am Ende las der Haruspex aus den Gedärmen des Schafs unsere Zukunft heraus. Dabei achtete er auf Verfärbungen oder auffällige Blutungen und Lage der Innereien. Alle waren sehr zufrieden damit, da die Zukunft anscheinend eine 2 in Mathe bereithält.
Sophia Hopf