Zum 30. Mal besuchten Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Limbach-Oberfrohnas die Region um Ingelheim. Das Programm wurde zusammen mit dem Rotary-Club Ingelheim organisiert. Dabei steht besonders die Berufsbildung im Vordergrund und die Chance, viele unterschiedliche Berufsgruppen kennenzulernen. Teilnehmer der Fahrt haben zu jedem Programmpunkt einen kurzen Bericht verfasst.
Niederwalddenkmal (von Florian, Timon und Philipp)
Nach unserer Ankunft in Rüdesheim am Rhein besuchten wir das im Jahr 1883 erbaute Niederrheindenkmal. Der Bau startete 1871 nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches und fungiert bis heute als Denkmal an den Deutsch-Französischen Krieg. Das Denkmal hat eine Gesamthöhe von 38,2 Meter und wiegt 75 Tonnen. Es besteht aus unterschiedlichen Plastiken und Reliefs wie beispielweise die Germania, die die Hauptfigur verkörpert. In der rechten Hand hält sie die Reichskrone empor, die als Zeichen für die Gründung des deutschen Reiches steht. In der linken Hand umfasst sie ein gesenktes lorbeerumwundenes Schwert, als Zeichen der Macht und des Triumphes. Unter dem Sockel befindet sich das Haupt Relief mit 133 Personen in Lebensgröße. Im Zentrum befindet sich König Wilhelm von Preußen zu Pferd. Auf seiner rechten Seite befinden sich Generäle und Fürsten aus Norddeutschland und links aus Süddeutschland. Die Allegorie des Krieges ist links des Reliefs in Richtung Frankreich und führt ein gesenktes Schwert, während sie in die Trompete bläst; dies symbolisiert das Ende der siegreichen Schlacht. Im Kontrast dazu steht auf der rechten Seite die Allegorie des Friedens in Richtung Deutschland, welche mit einem Ölzweig und Füllhorn dargestellt ist. Sie verkörpert Glück, Frieden und Wohlstand. Das Lied „Die Wacht am Rhein“ ist unter dem Hauptrelief mit fünf der sechs Strophen angebracht. Das Lied und die Nähe zum Grenzfluss machten den Standort optimal geeignet zum Bau dieses Denkmals. Vor dem Niederrheindenkmal befinden sich riesige Weinberge, welche zu dieser Jahreszeit wohlschmeckende Trauben tragen. Das faszinierende Gesamtbild aus Rhein, Weinberge und Denkmal ist eine perfekte Touristenattraktion.
Polymerchemie Bad Sobernheim (von Alina, Helene und Luca)
Nachdem wir am Montag die Rotarier kennen gelernt haben, besuchten wir am Dienstagmorgen als erstes die Polymerchemie in Bad Sobernheim. Bei einer Führung über das Gelände und der Besichtigung der Produktion sowie des Labors, erfuhren wir interessante Informationen über das Unternehmen und die Herstellung der verschiedenen Granulate. So wurde die Polymerchemie 1973 gegründet und spezialisiert sich auf die Modifizierung und Veredelung unterschiedlicher Kunststoffe wie beispielsweise PVC, PP und PE. 500 Mitarbeiter sorgen dafür, dass jährlich 140.000t Kunststoff-Compounds hergestellt werden können. Darüber hinaus prüft das betriebseigene Labor mehrmals täglich innerhalb kürzester Zeit die Qualität der Granulate, damit die Kunden der Polymerchemie daraus hochwertige Produkte, wie z. B. Schallplatten, Rohre und Kabel, pressen können. Hierbei wird in Hart und Weich PVC unterschieden.
Sparkasse Bad Kreuznach (von Danino und Robin)
Nach der interessanten Führung durch die Polymere-Chemie ging es nun also zur Sparkasse Rhein-Nahe. Dort erwartete uns zuerst ein spannender Vortrag, welcher uns die Ziele dieser speziellen Sparkasse näherbrachte. Genaustens wurde uns erklärt wie die Sparkasse Gelder verwaltet und was Kunden angeboten werden kann. Dabei kamen auch die Themen digitale Währungen wie der Bitcoin und das Blockchain-System nicht zu kurz. Es wurde sozusagen ein Blick in die finanzielle Zukunft geworfen. Auch die Geschichte des Bankwesens und des Euros war ein wichtiger Punkt. Am Ende mussten wir unser eben erlernte Wissen in einem Quiz auf die Probe stellen. Danach gab es noch ein Führung durch die äußert modernen Büroräume der Filiale. Besonders beeindruckend fanden wir die Idee des Active-Office. Bei diesem Konzept gibt es im Büro mehrere Möglichkeiten, körperlich Stress abzubauen oder sich zurückzuziehen. Anschließend wurden wir noch mit leckeren belegten Brötchen und kühlen Getränken versorgt. Alles in allem also ein gelungener Ausflug mit vielen interessanten Einblicken in das Wesen der Sparkasse.
ZDF – Zweites Deutsches Fernsehen in Mainz (von Bao, Jonas und Sina)
Am Dienstag verbrachten wir den Nachmittag in Mainz, um an einer Führung auf dem ZDF Gelände teilzunehmen. Nach einem kurzen Stopp im ZDF-Shop war der bekannte Fernsehgarten unser erstes Highlight. Wir hatten Ausblick auf die große zusammenhängende Fläche und erhielten einen Einblick, welche Organisation hinter jeder Show steckt. Selbst Armin Roßmeier, ein langjähriger und sehr geschätzter Koch, lief an uns vorbei. Danach fanden wir uns in einem der drei dort vorhandenen Produktionsstudios wieder, wo für zwei Sendungen bereits aufgebaut war. Imposant waren die über 200 Scheinwerfer, die von der Decke hingen. Tatsächlich durfte sich einer von uns am Telepromter versuchen und sich wie ein echter Moderator fühlen. Danach folgten Minuten der Stille, da wir die Ehre hatten, Lichttechnikern bei der Arbeit zu zuschauen. Während ein Mitarbeiter an allen drei Positionen anstelle des Moderators stand und mit einem Luxmeter die Beleuchtungs-stärke gemessen hat, stellte ein Anderer alle benötigten Scheinwerfer ein. Somit war die Bühne frei und bereit für die kommende Sendung. Hinter dem, was wir Zuhause im Fernseher sehen, steckt viel mehr, als man denkt. Das bestätigte sich ebenfalls, als wir zum Abschluss einen Film anschauten. Dieser berichtete von der Produktion einer einzigen Sendung des heute-journals. Marietta Slomka, eine deutsche Journalistin und Fernsehmoderatorin, leitete uns mit ihren Kollegen durch ihren Alltag. Jede Sendung wird akribisch vorbereitet, indem die Themen täglich neu festgelegt und recherchiert werden. Die Moderatoren verfassen ihre Texte schließlich selbst, bevor sie diese im Studio vortragen. Da sich durch eine Eilmeldung der Plan in letzter Sekunde ändern kann, haben wir viel Respekt vor dieser Arbeit. Insgesamt fanden wir die Führung im ZDF sehr interessant, da wir die Möglichkeit hatten, hinter die Kulissen zu schauen.
Flughafen Frankfurt am Main – Lufthansa Cargo (von Emilia, Eliana und Chiara)
Der Mittwoch war für eine ausführliche Tour bei der Lufthansa vorgesehen. Sogar Professor Mengel und Herr Dr. Gerhard, die Organisatoren unserer Ingelheim-Fahrt, wollten sich diesen Programmpunkt nicht entgehen lassen, denn wir hatten die Ehre das erste Mal den Cargo Bereich besichtigen zu dürfen. Schon bei der Anfahrt zum Frankfurter Flughafen konnten wir die ersten Flugzeuge sehen. Im Gelände angekommen, wurden wir zunächst im Besucherzentrum in Empfang genommen. Nach einer kurzen Einführung in die allgemeinen Aufgaben und Abläufe sowie die verschiedensten Transportgüter des Güterflugverkehrs wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt. Anschließend folgte eine interessante Tour über das Gelände des Export-bereichs von Lufthansa Cargo. Wir verfolgten bei unserem Rundgang den Weg von den angelieferten Waren bis hin zum Beladen des Flugzeuges. Währenddessen konnten wir viele Fragen stellen, die gern von unseren Betreuern der Lufthansa beantwortet wurden. Zuletzt trafen alle Gruppen im Besucherzentrum wieder aufeinander, wo uns die Möglichkeiten zur beruflichen Ausbildung am Flughafen aufgezeigt wurden. Dann war unser Aufenthalt auch schon vorbei und für uns ging es weiter. Wir bedanken uns für diesen gelungenen Einblick.
Schifffahrt mit Köln-Düsseldorfer (von Susanna, Cara und Paul)
Am Mittwochnachmittag starteten wir unsere Schifffahrt in Bingen. Die erste große Sehenswürdigkeit war der Binger Mäuseturm, welcher im 14. Jhd. erbaut worden ist und bis 1974 als Signalturm genutzt wurde. Eine andere Sehenswürdigkeit, die darauffolgte, war die Burgruine Ehrenfels. Sie ist jedoch aus naturschutzrechtlichen Gründen für Besucher geschlossen. Auf dem Weg nach Bacharach kann man außerdem noch den Rotweinort Assmannshausen bewundern. Entlang des Rheins gibt es viele Burgen zu besuchen. Ihr zahlreiches Vorkommen, besonders der geringe Abstand zwischen ihnen, ist einzigartig. Entlang des Rheins gibt es nämlich über 60 Burgen, Schlösser und Ruinen zu entdecken. Wir konnten die Burg Rheinstein, das Symbol der Rheinromantik, sehen, sowie die früher gefürchtete Raubritter-Burg Burg Sooneck. Die Heimburg, die Burg Reichenstein, auch Falkenburg genannt und die Ruine Burg Fürstenberg waren ebenfalls zu sehen. Doch trotz ihres unterschiedlichen Aussehens haben diese Burgen eines gemeinsam. Sie wurden alle im 13. Jhd. errichtet. Zwischen diesen vielen Burgen tummeln sich jedoch auch mehrere Wälder und Weinberge, für die die Orte entlang des Rheins bekannt sind. In Bacharach angekommen gingen wir von Bord und wanderten einen steilen Weg nach oben, um auf eine Art Plattform zu gelangen, die zur, 1135 erbauten, Burg Stahleck gehört. Von dort oben hat man einen wunderschönen Ausblick auf den Rhein. Die Burg Stahleck ist heute eine oft ausgebuchte Jugendherberge für Schulklassen wie unsere.
Kreisverwaltung Mainz-Bingen (von Jenny und Lillian)
Am Donnerstag stand als erstes ein Besuch bei der Kreisverwaltung Mainz-Bingen auf dem Programm, welche 1.450 Mitarbeiter umfasst. Sie kümmern sich um verschiedenste Bedürfnisse der 225.000 Einwohner. So gibt es beispielsweise eigene Abteilungen für den Umweltschutz, die Digitalisierung, die Bildung und die Immigration. Wir wurden von der Landrätin Dorothea Schäfer höchstpersönlich empfangen. Geduldig beantwortete sie alle unsere Fragen. So erfuhren wir unter anderem, dass im dortigen Landkreis jeder Schüler ab der 5. Klasse ein iPad zur Verfügung gestellt bekommt. An ihrem Job gefällt ihr besonders der Kontakt mit Menschen. Frau Schäfer ist nämlich vor allem im Bereich des Jugendamts tätig. Des Weiteren lernten wir, wie vielseitig die Aufgaben der Verwaltung sind und dass deren Bewältigung durchaus kompliziert sein kann und einige Zeit beansprucht. Dafür haben vor allem in letzter Zeit die Menschen weniger Verständnis. Auch damit muss Frau Schäfer umgehen können. Bei dem Besuch haben wir einen groben Einblick bekommen, wie eine Karriere in der Verwaltung aussehen kann. Das frühe Aufstehen hat sich definitiv gelohnt 🙂
Boehringer Ingelheim (von Philipp, Bastien und Lukas)
Am Donnerstag hatten wir die Möglichkeit, den Hauptstandort des Pharmakonzerns Boehringer zu besichtigen. Dort werden vor allem neue Rezepturen entwickelt und getestet, während der Großteil der Produktion an anderen Standorten in den verschiedensten Ländern stattfindet. Mit seinen mehr als 53.000 Mitarbeitern gehört Boehringer zu einem der größten Unternehmen von Rheinland-Pfalz. Allein am Standort Ingelheim sind ungefähr 9.000 Angestellte in Produktion und Verwaltung beschäftigt. Aufgrund der chemischen Abfallprodukte findet man auf dem Betriebsgelände zwei Arten von Abwasserrohren, Grün für Regenwasser und Rot für die Abfallprodukte. Die Säuberung des Abwassersystems dauert ungefähr fünf Tage. Der Abwasserverbrauch des Unternehmens entspricht etwa dem der 200.000 Einwohner der Landeshauptstadt Mainz, ist also enorm hoch. Eine weitere Besonderheit auf dem Firmengelände ist, dass es kein herkömmliches Pumpensystem gibt, sondern alle Güter per Schwerkraft transportiert werden. Um zu verhindern, dass die Produkte kopiert oder gefälscht werden, wird versucht, fast alle entstehenden Abfälle auf dem Firmengelände zu vernichten. Jährlich benötigt das Unternehmen sehr viel Energie, um die große Menge von ungefähr 5 Milliarden Tabletten herzustellen. Diese Energie kommt zur Hälfte von einem eigenen Kraftwerk. Im Jahr 2024 soll der Anteil von circa 50% sogar noch erhöht werden, also dem Kraftwerk ein noch höherer Stellenwert zukommen als schon bisher. Auch der Gründer erfährt auf dem Gelände eine angemessene Ehrung, denn man kann dort noch heute das Haus von Albert Boehringer finden, dem Mann, der die Firma einst ins Leben rief. Bis heute befindet sich der Pharmakonzern in Familienbesitz. Boehringer Ingelheim ist das größte forschende Pharmaunternehmen Deutschlands und bringt somit für die Region unter anderem Wohlstand und Arbeitsplätze.
ALDI Süd (Bingen) (von Heidi, Coleen und Isabel)
Ihr alle kennt ALDI Nord. Das sind die ALDI-Filialen unserer Umgebung. Hier in Bingen am Rhein haben wir uns das Logistikzentrum ALDI Süd angeschaut und waren total begeistert! Im Schulungsraum haben wir dann erfahren, wie viele Konzerne von ALDI Süd überhaupt existieren, wo ihr Sitz ist und was ALDI Süd überhaupt ist. Wir haben erfahren, warum es überhaupt ALDI Süd und ALDI Nord gibt und wieso sie sich getrennt haben. Aber ich kann euch sagen, sie stehen immer noch in einem familiären Verhältnis zueinander. Das liegt an deren Entstehung, da Karl Albrecht und Theo Albrecht einen Familienbetrieb übernommen haben und 1948 zu einem Filialbetrieb gemacht haben. Im Schulungsraum des Logistikzentrums wurden uns in einer Präsentation viele Fragen beantwortet. Da wir mit dem Leiter des Logistiksystems unterwegs waren, haben wir natürlich auch erfahren, wie die Ware vom Lieferant zum Kunde kommt, welche Temperaturbereiche ein LKW einstellen kann, wie man CO2-Emissionen in der Logistik verringern kann und vieles mehr. Nach dem Schulungsraum haben wir einen Rundgang erleben dürfen, dieser ging vom Anlieferungs-bereich über das Zwischenlager, den Aktionsbereich, die Obstabteilung, das Dispositionsbüro, den Warenausgang bis hin zum Kühl- und Tiefkühllager. Ein wunderschönes Erlebnis, aber einen Tipp gebe ich euch: Zieht euch warm an!
Abschlussabend mit den Rotariern (von Alexia und Louisa)
Unsere Reise nach Ingelheim neigte sich langsam dem Ende entgegen, als wir am Donnerstagabend zur Abschlussveranstaltung fuhren. Diese fand auf dem Weingut Wasem mit einigen Mitgliedern von Rotary statt. Nach einer kurzen, aber sehr freundlichen Begrüßung wurde auch schon das Buffet eröffnet. Dazu wurden natürlich mehrere Sorten Wein angeboten. Zudem hatten wir während des Essens die Möglichkeit, uns mit Mitgliedern des Rotary-Clubs zu unterhalten. Anschließend hat jeder ein paar Sätze über sich gesagt. Danach startete unser kleines geplantes Programm, welches von einem Chor über kleine Tanzeinlagen bis zu einem schauspielerischen Sketch reichte. Das Programm ist uns auf jeden Fall gelungen, denn es gab reichlich Applaus. Zum Schluss haben wir alle noch einmal zusammen gesungen. Dafür hat Dr. Joachim Gerhardt extra sein Akkordeon ausgepackt und uns damit begleitet. Am Ende meldeten sich nochmal zwei der wichtigsten Personen dieser Veranstaltung zu Wort. So sprachen Herr Prof. Mengel und Herr Kutza nochmal ihren Dank aus. Dann wurde es aber auch schon Zeit wieder zur Jugendherberge zu fahren. So verabschiedeten wir uns glücklich und zufrieden von den Rotariern.